Sonntag, 11. Juli 2010

Kultur, 12er Abflussrohr und Phono Pop

In Rüsselsheim findet zur Zeit der Kultursommer statt. Die Chance sich mal wieder eine geballte Ladung Kultur zu verpassen.

Letzte Woche hab ich es dann auch endlich mal geschafft, einige Veranstaltungen zu besuchen. Am Sonntag abend spielte im Verna-Park eine Jazzband, das BachmannMandlerEnsemble, die Stücke von den Beatles zum Teil mit Alphorn und einem Didgeridoo (bestehend aus einem 12er Abwasserrohr) zum Besten gaben. Wer sich alle 8-Beatlestitel in der richtigen Reihenfolge aufsagen konnte, bekam die neueste CD der Band! Es waren wirklich sehr interessante Fassungen und im Park zu sitzen, unter Bäumen, was Nettes trinken (und außnahmsweise ohne Flugzeuge am Himmel, muss an der Windrichtung gelegen haben), war richtig nett!

Hinterher sind wir noch zu einer Kabarettveranstaltung im Rathaus Innenhof, "Die große Fil & Sharky-Show". Sehr lustig und empfehlenswert! Im Laufe des Abend verdüsterte sich der Himmel und es fing heftig an zu regnen. Da nur etwa 40 Zuschauer anwesend waren, schlug der Künstler vor, dass alle zu ihm auf die Bühne kommen sollten und so sah man vom Mischerplatz die Veranstaltung sozusagen von der Seite. Leider fing es dann so an zu regnen, dass der Mischerplatz ganz zu gemacht werden musst und so entging mir während des strömenden Regens ein Teil der Veranstaltung.

Und diese Woche, mein Highlight! Das Phono Pop Festival. Dieses Jahr im Opel-Altwerk, weil die Rüsselsheimer Festung restauriert wird. Auch ein sehr schönes Ambiente. Auf zwei Bühnen spielten Indipendent-Bands sehr unterschiedliche Musik. Dieses Jahr auch noch bei einer Affenhitze. Die beiden aufgestellten Duschen wurden daher vom Publikum auch sehr gut angenommen...
Wunderbar, Bier trinken, Musik hören, die Lagerhallen zum Teil bunt beleuchtet...
Top Act am Freitag war "Get Well Soon".

Der Samstag war für mich der Tag, der mir am besten gefallen hat. Nachdem wir uns abends um 18.30 Uhr endlich bei einer Affenhitze ins Werk bewegt hatten, spielte auf der Hauptbühne im gleißenden Sonnenlicht "I am Kloot" ein paar rot gebrannte Britten, die klasse Musik machten, und von uns sehr bedauert wurden. Der Bassist saß aber völlig relaxed auf der Bühne, Zigarette im Mund und immer wieder ein Bier am Hals. Ich glaube ich wäre an seiner Stelle tot von der Bühne gefallen...

Auf der kleinen Bühne dann die dänische Band "Spurve Laerke". Die Sängerin hatte eine Batterie von Effektpedalen vor sich, wie man das eigentlich nur von Gitarristen kennt... Ich hab mir auf jeden Fall eine CD gekauft...

Und wie jedes Jahr brauchte ich ein Festival-T-Shirt. Dieses Jahr gibt es sie nur in einem frischen Schwarz. Letztes Jahr musste der Mensch, der die T-Shirts bedruckt hat, extra für mich ein hellblaues T-Shirt mitbringen...



Natürlich kann man sich ja nicht die ganze Zeit der Musik hingeben... Ab und zu braucht frau auch was zu Essen. Es gab, Pizza, Crepes, ganz profan Bratwurst und afganisches Essen (Freitagabend hab ich einen Pfannkuchen mit Kartoffelfüllung und scharfer Kokossoße gegessen... äußerst lecker). Samstag gabs....




Die Veranstalter mussten selbstverständlich auch etwas Rücksicht auf das "kleine" Finale der Fußballweltmeisterschaft, Deutschland : Uruguay, nehmen. Es wurde eine Leinwand aufgestellt und schnell hatte sich eine ordentliche Menge an Zuschauern versammelt und den Weg zwischen beiden Bühnen blockiert. Zweimal mussten die Zuschauer Platz für irgendwelche Bandbusse machen und nach jedem Tor kamen andere Festivalbesucher vorbei mit Fragen wie, "Wer hat das Tor gemacht?" (1. Tor Müller...) und "Wer steht bei uns im Tor?" (Butt). Nach dem glücklichen Ende des Spiels hatte dann auch Jochen Distelmeyer (der Sänger von Blumfeld) wieder eine ordentliche Menge an Zuschauern. Was mich etwas verwundert hat, war, dass bei einer sehr moderaten Lautstärke die "jungen" Leute alle mit Ohrstöpseln rumlaufen. Damit hört man in Zimmerlautstärke. Da brauche ich auch auf kein Konzert zu gehen. Da muss es laut sein!!!

Die letzte Band, die wir gesehen haben (es kam danach noch eine) war Flashgun. Typisch britische Musik, wie ich sie liebe...










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