Mittwoch, 31. März 2010

Liebe - Eine Definitionssache

Ich hätte nie gedacht, dass ich dieses Thema mal hier behandeln würde, aber es ist etwas, was mir unter den Nägeln brennt und einfach raus muss.

Ich bin in den letzten Wochen durch eine harte Schule gegangen und der Lehrgang ist noch lange nicht zuenden und ich habe gelernt, dass es sehr verschiedenene Definitionen von Liebe gibt. Eigentlich würde ich mir wünschen, dass 3 Menschen diesen blog lesen, ich bin mir aber sicher, dass es nur 1 Person tut. Die zweite wird ihn lieber ignorieren und die dritte weiß nicht, dass es diesen blog gibt.

Es gibt schöne und schreckliche, fröhliche und sehr traurige Definitionen. Und alle vermischen sich irgendwann bis zur Unkenntlichkeit und man muss graben und wühlen und sortieren und bewerten (schrecklich!). Und letztendlich muss man sich entscheiden. Das macht die Sache nicht einfacher und nicht nicht besser.

Die Dinge, die spontan eingefallen sind:

- Achtung und Respekt
- jemanden tief im Inneren berühren
- Lügen und Betrügen (aus Angst um jemanden zu schützen?)

- Nähe (seelisch und körperlich)
- Schutz
- Geborgenheit

Es heißt nicht, dass ich diese Dinge umsetzen kann. Ich wünsche sie mir z.T. für mich und bin doch nicht in der Lage, sie anderen zu gewähren. Die Liebe, die ich zum Teil spüre, hat sehr stark mit der Abwesenheit der oben definierten Dinge zu tun und das ist nur sehr schwer auszuhalten.
Da geht es um alleine sein, verlassen sein, haltlos sein. Um das Aufladen von Schuld, Reue und der Unfähigkeit etwas zu ändern.

"Liebe macht blind" auch das kann eine schöne Definition sein, weil man Makel und Fehler des anderen nicht wahrnimmt. Oder aber übersieht man, wie man benutzt wird? Auch das kann sein. Wenn man irgendwann das Gefühl hat, es wird jedem genau das erzählt was der/diejenige hören will, ist das Liebe? Aus Schutz, aus Angst?

Kann man mehrere Personen lieben? Auf unterschiedliche Art und Weise? Es gibt wenige Menschen, die diesen Spagat geschafft haben und ich freue mich für sie!

Was der geneigte Leser nun mit diesem Sermon anfängt, bleibt jedem überlassen. Meine Definitionen sind durcheinander gekommen, aber ich werde versuchen sie in kleinen Schritten für mich neu zu finden. Vielleicht regt es jemanden zum Nachdenken an, ich weiß es nicht.

Und bei Manfred entschuldige ich mich für dieses Thema! Ich würde mich auch lieber wieder mit flickr der fc und meinen Fotos beschäftigen. Aber zum einen ist man manchmal wie gelähmt, außerdem habe ich erst am Freitag wieder einen Internetanschluss zuhause. Also auf ein Neues! Ich wünsche allen schöne Ostertage!

Sonntag, 21. März 2010

Schifffahrt

Gestern war ich mit meiner alten Band unterwegs. Vor einiger Zeit fragen sie, ob ich bei der jährlichen Schifffahrt auf dem Main zwei Lieder mit ihnen spielen wollte, was ich natürlich gerne zugesagt habe. Die Schifffahrt findet immer zusammen mit einer Jazzband als private Veranstaltung in Frankfurt auf dem Main statt. Es ist wunderbar nachts an der Skyline vorbeizufahren (immer hin und her zwischen den Schleusen) und dabei noch Musik zu hören und zu machen. Daneben fotografiere ich hier auch immer. So ist auch das Foto der Großmarkthalle entstanden, dass Manfred glaube ich ganz gut gefällt.

Vorletzte Woche wurde ich dann gefragt, ob ich nicht etwas mehr singen könnte, da die neue Sängerin seit Wochen stark erkältet ist. Auch das hab ich zugesagt. Auf der Probe am Dienstag (unserer einzigen Komplettprobe, ohne Keyborder) stellte sich dann heraus, dass ich das komplette Programm alleine singen sollte! Die Stücke hatte ich seit 1,5 Jahren nicht mehr gesungen! Die Probe verlief dann aber soweit zufriedenstellend, obwohl "Hold the Line" ohne Keybord etwas schwierig zu proben ist...

Gestern bin ich also zum Soundcheck um 17.00 Uhr angerückt. Da war noch nicht mal fertig aufgebaut. Zwischendrin wurde dann das Schiff "umgeparkt". Die Jungs hatten alle Boxen und Verstärker vom Ufer runter ins Schiff gewuchtet und dann als alles auf dem Schiff war. Legte die "Nautilus" an einer schönen breiten Treppe an. Die armen Jungs... Das Schiff drehte auf der Stelle und kann einem schon etwas schwindelig werden, wenn man aus dem Fenster schaut.

Der Abend war dann sehr schön. Es klappte alles überraschend gut und die meisten Patzer hat das Publikum nicht mitbekommen. Nur bei "Beautiful" bekam ich Schweißausbrüche, weil der Keyborder einen Teil übersprungen hatte und wir Mühe hatten wieder einzusetzen.
Aber, es hat den Leuten gut gefallen. Bei dieser Party ist es immer wieder ein Phänomen. Kaum fangen wir an zu spielen ist die Tanzfläche voll mit Menschen! Das ist so ein schönes Gefühl!
Und viele haben hinterher gesagt, es habe ihnen gut gefallen und sich vor allem gefreut, dass ich wieder gesungen habe und ich sei besonders gut gewesen. Das hat mir wirklich sehr gut getan!

Beim Abbau mussten wir die Mannschaft überreden so lange an dem Liegeplatz zu bleiben bis wir alles wieder vom Schiff hatten. Ich hab Kisten geschleppt wie ein Weltmeister. Willies Gitarrenverstärker werde ich aber nicht mehr heben, der ist tonnenschwer!
Und warum erwischt es immer mich, wenn noch ein Multicore gewickelt werden muss? Ich hasse das.
Zum Schluss war ich hundemüde, hatte schwarze Hände und war völlig durchgeschwitzt, aber zufrieden.
Schön, dass auch gute Freunde mit an Bord waren und fotografiert habe ich auch eine Menge. Und wenn ich bald mal wieder einen Rechner mit photoshop habe, kann ich die Bilder auch mal sichten und bearbeiten.

Ach, und nachts durch Frankfurt fahren mit einem "Dickmann" im Mund (der Karton war während der Fahrt, Gott sei Dank, so umgekippt, dass ich nicht mehr dran kam, sonst hätte ich die 9 Stück auf ein Mal gegessen) und versuchen "Sweet Child of mine" zu singen hat auch was sehr Schönes.

Samstag, 13. März 2010

Die Ästhetik des Widerstands

"..., und ein Platz im Gemenge würde frei sein, die Löwenpranke würde dort hängen, greifbar für jeden, und solange sie unten nicht abließen voneinander, würden sie die Pranke des Löwenfells nicht sehn, und es würde kein Kenntlicher kommen, den leeren Platz zu füllen. Sie müssten selber mächtig werden dieses einzigen Griffs, dieser weit ausholenden und schwingenden Bewegung, mit der sie den furchtbaren Druck, der auf ihnen lastete, endlich hinweg fegen könnten."

Die Ästhetik des Widerstands, Peter Weiss

Über dieses Zitat bin ich heute nach langer Zeit wieder einmal gestolpert und es beeindruckt mich immer noch genauso, sowohl sprachlich als auch inhaltlich, wie während meines Studiums, als ich ein Seminar über dieses Buch gemacht und eine Hausarbeit über die Figur des Herakles geschrieben habe.
Das Zitat ist ganz am Schluss des Buches und bezieht sich (rein vom Bild her) auf den Pergamonaltar.

Mittwoch, 10. März 2010

Geschenke im Büro

Geschenke zum Geburtstag sind immer etwas über das ich mich sehr freue (wer nicht)!

Bei zwei Geschenken, die ich heute von meinen Kollegen im Büro bekommen habe, kam ich aber sehr in Grübeln.
Von meinem Team bekam ich zum einen viel Nervennahrung (da wissen sie, was ich so brauche) und ein T-Shirt mit dem Aufdruck: "Ich heiße Petra, verdammt noch mal!"
Grund dafür ist, dass ich neulich zweimal an einem Tag mit zwei Kolleginnen verwechselt wurde, von denen mir nun wirklich keine ähnlich sieht. Und das Zitat war wohl mein Kommentar dazu. (Habe ich verdrängt!). Soweit so gut. Ein neues Schlaf- und Sport-T-Shirt!
Das nächste Geschenk hat mich dann aber doch verwirrt! Kollege M. mit dem ich fast jede Mittagspause verbringe überreichte mir stolz eine ganz kleine würfelförmige Schachtel ca. 3 x 3 cm. Inhalt: eine durchsichtige Duschhaube! Darauf hatte ichschon immer gewartet und bin entsprechend in hysterisches Gelächter verfallen.
Als wir heute auf dem Spaziergang einer Kollegin begegneten und diese meinte, sie habe mich mit Mütze kaum erkannt. Was den Kollegen M. dann selbstverständlich zu dem Kommentar veranlasst hat: "Mit deiner Duschhaube wäre das nicht passiert, die ist transparent!"
Und dann überlegten die Herren noch, wie das ganze aussehen würde, wenn ich unter der Duschhaube noch Taschenwärmer tragen würde....
No Comment...
Trotzdem sehr lieb!

Nachtrag: Das T-Shirt könnte auf dem Rücken noch den Aufdruck:
Onlinereichweitenverlängerungszuschlagsbeauftragte
vertragen!

Montag, 8. März 2010

Bon Jovi und ich

das ist keine wirkliche Freundschaft. Ich mag diese Musik nicht besonders.

Heute war ich bei meiner Ex-Band, bei denen ich bis vor 2 Jahren gesungen habe. Am Samstag in einer Woche wird wieder eine Schiffsfahrt auf dem Main stattfinden mit 2 Bands an Bord. Als ich wegen Karten nachgefragt habe, meinte der Gitarrist, dass noch zu klären wäre, ob ich als Gast oder Mitwirkende mitfahren sollte. Danach habe ich nichts mehr gehört und auch eine Karte für mich bestellt.
Vorletzte Woche erhielt ich dann einen Anruf des Bassisten, ob wir denn nicht vorher noch mal proben wollten? Worauf ich nur sagen konnen: Was und warum? Auf den Flyer für die Schiffsfahrt stand auch drauf mit "besonderen Gästen", dass ich aber einer davon sein sollte, war mir nicht bewußt.
Die Band hatte sich zwei Stücke ausgesucht (Beast of Burden, die Bette Midler Version und eine etwas rockigere Version von "Fortunate Son" von CCR). Beide singe ich glaube ich schon seit 25 Jahren immer wieder, sodass wir sie heute wirklich nur jedes 2 Mal spielen mussten, um es beim Auftritt nächste Woche ordentlich abliefern zu können.
Da die Sängerin der Band später kam, hatten wir noch Zeit und so hab ich noch "All the small things" von Blink 182 singen können (mag ich auch gerne) und dann wurde ich dazu verdonnert den Backround zu "It's my Life" zu singen. Ich sag ja, ich mag Non Jovi nicht!
War aber alles in allem sehr nett. Die Diskussionen in der Band über den Rhytmus und den Sound sind allerdings noch die gleichen wie vor 2 Jahren, grins!
Und, ich habe meinen Leatherman, den ich verzweifelt (wirklich) 2 Jahre lang immer wieder gesucht habe, in meinem Musikrucksack unter der Mikrotasche gefunden. Halleluja!

Donnerstag, 4. März 2010

Südindische Küche am (im) Himalaya

Das war für Frau Dinktoc erstmal der auffälligste Punkt unseres dieswöchigen Stammtischtreffpunkts. Hierzu muss erklärt werden, dass Frau Dinktoc eine studierte Geografin ist, die sehr unter unseren Ortsangaben wie z.B.: unten rechts (der Himalaya) leidet. Heute hat sie sogar einen Globus auf den Stammtisch mitgebracht! Sie gibt nicht auf...

Sehr interessant ist natürlich auch ihre Frage warum es beim Inder keine Currywurst gibt. Die Frage hat für mich durchaus ihre Berechtigung! Die Bedienung wurde aber dann doch nicht hierzu befragt...

Das Himalayahaus in Sindlingen ist schon von der Einrichtung her sehr interessant. Goldfolie an der Decke. Überall Schnitzereien und Figuren. Und die Ruhe der Bedienung wird durch die Musik (heute 2 Stunden Sitar am Stück) unterstützt. Man kann sich entscheiden, entweder rennt man schreien wieder raus oder empfindet das Ganze als stimmiges Ensemble.
Herr F. der Currywurstfan, der auch gerne scharfes Essen mag, muss sich nach 5 Minuten den ersten Schweiss von der Stirn wischen. Nicht nur weil das Essen scharf ist, nein, die Heizung befindet sich unter der Bank auf der er sitzt.
Für mich gibt es Papadam und ein Biriani. Ich liebe diesen Reis mit Gemüse, Nüssen, Rosinen und Gewürzen. Wie üblich bin ich am Schluss überfressen aber sehr zufrieden mit der Wahl des Lokals.
Als wir das Lokal verlassen, geht ein Aufatmen durch die Gruppe, nicht weil es uns nicht gefallen hätte (es war sehr lecker!), sondern weil die kühle Luft draußen so angenehm ist gegen das sehr warme Restaurant.
Auf der Heimfahrt (wir nehmen Frau Dinktoc mit bis zu uns nach Hause) wird auch schon die indische Musik im Auto schwer vermisst...

Mal sehen ob es Herr F. nächste Woche schafft seinen Wunsch nach Currywurst in unserem Stammtischforum kund zu tun!

Mittwoch, 3. März 2010

Ein sehr modernes Schönheitsempfinden

Heute morgen ist mir mal wieder klar geworden, wie sich unser ästhetisches Empfinden im letzten Jahrhundert doch geändert hat. Wer hätte sich vor den Bechers schon an Industriebauten so erfreut.
Heute morgen fuhr ich bei aufgehender Sonne zur Arbeit. Vorbei an von der tiefen Sonne angestrahlten Benzintanks die weiß mit roten Ventilen (?) vor einem babyblauen Himmel standen. Wunderschön!
Weiter auf der Autobahn zog eine riesige Dampfwolke von der Ticona über die Autobahn. Der Himmel ganz blau und die Sonne sorgte dafür, dass die Wolke zeitweise leuchtend orange war, sodass man kaum noch etwas sehen konnte.
Tolle Bilder, zumindest für mich. Und sie sind auch nicht "festhaltbar" da man auf Autobahnauffahrten u.ä. schlecht parken kann ;-)...