Mittwoch, 25. Januar 2012

Schrödingers Katze...oder so

Das sind meine "Ausstellungsstücke"

Im Herbst habe ich an einem Photoworkshop mit dem Thema "Mit der Kamera im romantischen Garten" teilgenommen. Der Garten, in dem wir uns mit den Gedanken der Romatik und der Geschichte des Parks auseinandersetzen sollten, war der Verna-Park in Rüsselsheim, ein nach dem Vorbild englischer Gärten angelegter Park. Nach einer Parkführung sind wir alle durch den Park spaziert, erst ohne Kamera erst dann haben fotografiert. Und ich war reichlich uninspiriert an diesem Tag...
Eine Woche später hat jeder der 8 Teilnehmer 5 Fotos in kleinen Abzügen zu einem Treffen mitgebracht. Wir haben uns alle Fotos angeschaut und über alle Bilder gesprochen. Dann hat die Gruppe bei jedem Teilnehmer 3 Fotos für eine Ausstellung ausgewählt...mit zum Teil überraschendem Ergebnis.

Vorletzte Woche haben wir dann die großen Abzüge gerahmt und nach vielen Diskussionen und diversen Umhängungen in einem sehr schönen, frisch renovierten Gewölbekeller in der Rüsselsheimer Festung an sehr schöne Glaswände gehängt. 

Obwohl ich mit meinen Aufnahmen nicht hundertprozentig zufrieden war, bin ich mit ihrer Wirkung im Zusammenhang mit den Aufnahmen der anderen Kursteinehmern doch recht zufrieden.

Letzten Freitag nun war die Vernissage. Für mich als mittlerweile "Vernissageprofi" war es sehr interessant eine Einführungsrede zu hören, bei der es unter anderem auch um die eigenen Arbeiten ging. Ich war sehr beeindruckt ;-). Es kamen doch einige Besucher und es war eine schöne Veranstaltung mit dem ein oder anderen Glas Sekt und vielen netten Gesprächen. Beim Plaudern mit Frau K. sind wir auch tatsächlich erst nach einer halben Stunde dann doch auf das Thema Bücher gekommen und noch etwas später dann auf einem Beitrag in einem blog, den wir beide lesen, der sich mit Schrödingers Katze beschäftigte, ein Thema das zugegebenermaßen etwas über meinen physikalischen Horizont hinaus geht. (Überlagerungen von Atomzuständen im Übergang...z.B. bei einer lebenden und dann toten Katze, halt Schrödingers Katze). Man sieht mal wieder zu was solche Abende gut sind...man kommt vomm 100ste aufs 1000ste...aber Schrödigers Katze werde ich doch nie kapieren...

Sonntag, 8. Januar 2012

Der 91. Geburtstag...

Nein, ich spreche nicht von "Dinner for one" und hab mich dabei auch noch um ein Jahr vertan!

Gestern wurde meine Oma 91 Jahre alt. Sie lebt seit einigen Jahren in einem Altenheim und fühlt sich dort wohl auch recht wohl, hat ein paar Damen mit denen sie sich, wenn sie es möchte, unterhalten kann, und ansonsten ist sie mit einem Fernseher und einem Kopfhörer, regelmäßigem Essen, regelmäßigem Besuch und täglich einer Flasche Bier zum Abendessen wohl recht zufrieden.

Durch die Feiertage hatte sich bei meiner Oma ein ganz ordentlicher Vorrat an Leergut angesammelt, von dem wir sie dann gestern befreit haben. Ich hab sie selbstverständlich verdächtigt, dass es nicht bei einer Flasche Bier am Abend geblieben sei, als ich die Sammlung von leeren Flaschen sah, was meine Oma aber entrüstet abgetritten hat.

No Comment
Als wir gestern in Ihr Zimmer kamen, stimmte meine Mutter, aus welchen Gründen auch immer, kein Geburtstagslied an (in unserer Familie wird immer gern und falsch gesungen) sondern "Humba, Humba, Tätärä" in das meine Oma und ich pflichtbewusst und laut mit eingestiegen sind (Ich komme aus einer Familie extremer Fassenachter...bin heirbei aber das "schwarze Schaf"). Wie wir später von einer Heimbewohnerin hörten, hatte unser lauter Gesang zu Verstörungen auf dem Gang geführt...

Nach einer kleinen Bescherung suchten wir uns dann eine gemütliche Sitzecke (das Musikzimmer) und begannen dort, uns Kaffee, Kuchen und alkoholfreiem Sekt zu widmen. In den 2 Stunden in denen wir dort saßen tauchten dann auch beide Damen auf, mit denen sich meine Omas regelmäßig trifft. Andere, nicht eingeladenen Gäste wurden in andere Bereiche der Aufenthaltsräume geschoben (es ist praktisch und gemein, dass dort ja viele Bewohner im Rollstuhl sitzen...dort herrschen rauhe Sitten...). Es stellte sich der ehemalige jugendliche Liebhaber des Theatervereins ein, bei dem meine Oma früher Regie geführt hatte (der Gute ist mittlerweile auch schon 65) und es wurden Pläne geschmiedet, dass die beiden, also der ehemals jugendliche Liebhaber und meine Oma doch mal "Dinner for one" aufführen könnten.

Meine Oma zitierte alte Sprüche aus dem Ruderclub in Griesheim, wo sie als junge Frau gerudert war: "Himmel, Arsch und Zwirn, das Lied ist nur für Herrn..." und ähnliche literarisch hochstehende Schmankerl.
Mein Hightlight war eine Betreuerin, die unsere Runde begrüßte mit den Worten: "Oh, da sitzen ja lauter reife Damen beieinander!"...so bin ich glaube ich noch nie bezeichnet worden.
Aber, alles in allem ein netter Nachmittag mit ein paar älteren bzw. reiferen Damen, die dem Leben immer noch eine schöne Seite abgewinnen können...

Samstag, 7. Januar 2012

Landebahn

Frankfurter Flughafen in der Nähe der Startbahn West
Der Frankfurter Flughafen hat seit Oktober eine neue Landebahn. Die Auswirkungen sind im Rhein-Main-Gebiet zu Teil fatal. Fährt  man jetzt mit dem Auto durch Flörsheim, kann man die Beschriftungen auf den Flugzeugen lesen und der Lärm ist entsprechend. Das wird auf die Dauer große Auswirkungen auf die Stadt haben.

Auf der Landstraße von Weilbach nach Hattersheim sieht man auf der rechten Seite in den Feldern jede Menge Landelichter. Die Felder sind durchsetzt von Signalmasten. Zum einen sehr faszinierend (ich werde demnächst mal versuchen, das ganze von einer Fußgängerbrücke über die Autobahn festzuhalten) Zum anderen irgendwie merkwürdig, wie sehr dieser Flughafen die Landschaft verändert hat.

Sehr beeindruckend ist das Ganze, wenn man die Autobahn am Flughafen entlang fährt. Hier queren die gelandeten Flugzeuge auf einer Brücke die Autobahn (ich kenne tatsächlich Menschen, die jetzt am Flughafen vorbei fahren, um dieses Bild anzuschauen), die Maschinen fliegen aber auch direkt über der Autobahn, wenn sie zur Landung ansetzen. Man hat das Gefühl, die Autobahn ist die Landebahn und hier läuft was schief...

Neulich fuhr, ich aus Richtung Offenbach kommend, am neuen Squire vorbei nach Hause. Nieselregen hing in der Luft. Hinter mir hörte ich, trotz Musik, ein lautes Dröhnen. Ein Flugzeug tauchte riesig über meinem Autodach auf, überholte mich sozusagen und kam immer weiter nach unten. Durch den Nieselregen hatten sich Verwirbelungen an den Flügelspitzen und den Triebwerken gebildet, die die Maschine wie 4 tanzende Schleier hinter sich her zog und die in der Luft stehen blieben und sich weiter drehten, als die Maschine schon Sekunden später zur Landung ansetzte. Ich starrte wie gebannt auf diesen Schleiertanz...und mir fiel erst in letzter Sekunde ein, dass ich nun heftig bremsen musste um noch die Kurve meiner Abfahrt zu bekommen.  Es war ein faszinierendes Bild, für den Straßenverkehr aber nicht unbedingt ungefährlich...