Donnerstag, 22. September 2011

Hannover...

...mag mich irgendwie nicht.
Heute morgen um 7.00 Uhr bin ich mit drei Kollegen zu einem Workshop nach Hannover gefahren. Hinfahrt war wunderbar, alles pünktlich. Auch der Workshop war klasse, voller neuer Informationen.
Wir hatten in Hannover dann vor der Abfahrt noch Zeit und wir haben uns mit Proviant versorgt und sind noch ein Eis essen gegangen. 
Wieder im Bahnhof mussten wir dann feststellen, dass unser ICE ausfällt. Schon letztes Jahr, als ich mit einem anderen Kollegen in Hannover war, ist unser ICE nicht gefahren und wir haben eine Stunde bei Eiseskälte auf dem Bahnsteig stehen müssen...Wir uns also in die lange Schlange an den Informationsschaltern gestellt, wegen einer neuen Zugverbindung und den Stempel auf den Fahrkarten, der die Zugbindung aufhebt.
Wir mussten mit dem IC nach Hildesheim und dort in einen ICE umsteigen (Umsteigezeit: 12 Minuten). Wir saßen gerade im Zug nach Hildesheim, als mein Kollege für jeden eine Dose Bier auspackte. Ein paar Mitreisende haben uns dann sicherlich gleich als Gesindel abgestempelt. Der Zug fuhr natürlich nicht pünktlich ab und unsere Umsteigezeit schmolz dahin. Wir haben uns aber nicht die Laune verderben lassen. Es wurde gegoogled, was Hildesheim denn so alles zu bieten hat... 
Ab und zu gab es Durchsagen im Zug die sich folgendermaßen anhörten: hsmhsmhsmhsmhsma Hildesheim hsmehsmehsme. Wir gingen davon aus, das der Sprecher mindestens so viel Bier getrunken haben musste, wie wir alle zusammen und das es schön wäre, ihn mal persönlich kennen zu lernen.
Ich hab mein Bier mal für den ICE aufgehoben...
Überraschenderweise hat der ICE in Hildesheim auf uns gewartet. Wir haben uns dann, mit Bierdosen in der Hand, durch die 1. Klasse gekämpft (halt am falschen Zugende eingestiegen...). Mein Kollege meinte, einige Reisende hätten schon ein wenig neidisch geschaut. Wir hatten natürlich etwas Probleme Sitzplätze zu finden und meine Kollegen versuchten einen Zugbegleiter zu überzeugen, er solle uns doch gestatten, in der 1. Klasse zu sitzen. Fand der aber gar nicht komisch, von Männern mit Bier in der Hand sowas gefragt zu werden. Wir haben dann aber noch ein Sechserabteil mit genügend Platz gefunden, uns nett mit zwei Mitreisenden unterhalten, in Ruhe unser Bier getrunken und die Fahrt genossen...alles halb so schlimm.





Montag, 19. September 2011

Wagnis Fotografie

Am Samstag war ich mit einem "Fotokollegen" in Wiesbaden um mir die Ausstellungen (es sind immerhin 18 Ausstellungsorte) der Wiesbadener Fototage anzuschauen, dieses mal mit dem Titel "Wagnis Fotografie". Acht Ausstellungsorte haben wir immerhin geschafft, wobei zwei Mal das Auto umgeparkt werden musste. Die Arbeiten sind sehr abwechslungsreich. Bilder aus einem Schlachthof, von Tatorten, von alten Vätern, verschiedenste Portraits und Antiportraits, nackten tätowierten und gepiercten Männern, Photokollagen, madonnengleichen Frauen mit Kindern, und Häusern ohne Fenster...
Absolut sehenswert!

http://www.galerie-lichtbild.de/wagnis/

Sonntag, 18. September 2011

Merkwürdigkeiten

Ich gebe zu, ich lese regelmäßig eine Frauenzeitschrift. 
Seit sehr vielen Jahren hab ich die "Brigitte" abonniert (meiner Meinung nach die einzige erträgliche Frauenzeitschrift) und freue mich jeden 2. Samstag, wenn ich vom Schwimmen komme, darauf, die Zeitung aus dem Briefkasten zu nehmen und dann in Ruhe noch einen Kaffee zu trinken und die Zeitschrift durchzublättern. 
Aber immer wieder stößt man in solchen Zeitschiften auf Merkwürdigkeiten. Heute z.B. fand ich eine Lippenstiftwerbung mit der dünnlippigsten Frau, die mir je in diesem Metier begegnet ist. Soll einem diese Werbung den Leserinnen Mut machen, man könne auch bei solchen Lippen Lippenstift tragen? Was anderes kann ich mir nicht vorstellen... 
Toll finde ich auch immer mal wieder Models, die so muffelig gucken, als hätte man ihnen Prügel angedroht, wenn sie das zu presentierende Kleid nicht anziehen würden. Ich muss sagen, ich denke dann eher daran von einem solchen Kleidungsstück Abstand zu nehmen! 
Und ich mag gerne schwarze Kleidung. Klasse finde ich immer wieder schlecht ausgeleutete Fotos, bei denen man nur noch einen Kopf und eine irgendwie geartete schwarze Fläche erkennen kann, dann aber der Bildbeschreibung entnimmt, dass das abgebildete Kleid raffinierte Falten in irgendeinem Bereich aufweist, aha... Ab und zu braucht man also viel Fantasie beim lesen...

Montag, 12. September 2011

Entzugserscheinungen

Durch verschiedene Begebenheiten, die Hochzeit unseres Gitarristen und meinen Urlaub, habe ich 4 Wochen keine Musik mehr gemacht. Da bekomme ich wirklich Entzugserscheinungen! Heute dann endlich mal wieder eine Probe, leider ohne den Bassisten...immer hat irgendwer irgendwas. Trotzdem, endlich wieder singen und mit den Jungs Musik machen. Da geht mir das Herz auf! Das ist wirklich der passende Begriff dafür und beschreibt mein Gefühl genau. Irgendwie passen wir fünf auch wirklich gut zusammen. 
Neulich erzählte mir eine Freundin, man habe früher wirklich hören können, ob ich ein Lied gerne singe, dass wäre dann ganz anders rüber gekommen.
Ich hab festgestellt, das ich bisher bei dieser Band alles gerne singe, obwohl die Lieder sehr unterschiedlich sind und ich bei manchen am Anfang meine Zweifel hatte, ob sie mir liegen. Aber irgendwie stimmt das Zusammenspiel. Manchmal muss ich richtig arbeiten, bis ich alles richtig hinbekomme (z.B. "Run" von Beth Hart oder "Baby I'm gonna leave you" von Pink...ist aber ein Led Zeppelin Titel). Aber umso besser, wenns dann endlich funktioniert.

Mittwoch, 7. September 2011

Potse...

so nennt meine Freundin S. etwas abschätzig den Ort, in dem sie seit anderhalb Jahren lebt, Potsdam. Wir hatten uns 10 Jahre nicht gesehen und gesprochen und vor ein paar Wochen am Telefon spontan beschlossen, dass es doch schön wäre, wenn ich sie in meinem Urlaub besuchen käme. Dann hab ich auch noch eine Bahnfreifahrt über eine Supermarktkette erhaschen können und dann war alles klar.
Ich bin also letzte Woche mit dem Zug nach Potsdam gefahren. Fing wie üblich an, S-Bahn hat Verspätung und der ICE fuhr, ausnahmsweise, von einem anderen Gleis ab...
S. wohnt in Babelsberg, wenn man also nach Potsdam rein will, ist es erstmal ganz angebracht, mit dem Auto zu fahren. Schaut man sich einen Touristenplan von Potsdam an, so hat man das Gefühl jemand habe englische Schlösser, italienische Villen und chinesische Teehäuser wild über das Stadtgebiet verteilt. Es gibt wirklich unglaublich viele Schlösser und ähnliches, und jedes in enem anderen Stil gebaut. Auch wenn sich S. standhaft geweigert hat, mit mir Schloss Sansoussi zu besuchen kann ich mich nicht beschweren, ich wäre nicht stundenlang durch Schlossparks gelaufen...
Schloss Cecilienhof
Am ersten Abend waren wir im Neuen Garten bei Schloss Cecilienhof (englisch), wo sich nach dem Krieg die Alliierten getroffen haben und sind dann in die Meierei gelaufen, heute eine Brauerei, ein Neumondbier trinken. Der Neue Garten liegt am Heiligen See (also Seen gibts hier wirklich genug!) an dem, an einem Ufer die Reichen und Schönen, wie Joop und Jauch, ihre Häuser haben. Wir sind mit dem Auto wild durch Wälder gefahren. Überall tauchen wunderbare Häuser auf, mal renovier mal "verranzt", wie S. es nennt. Wir waren in Klein-Glienicke und irgendwie sind wir dabei auch mal über die berühmte Glienicker Brücke gefahren.
Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug aus raus der Stadt gemacht, nach Ribbeck. Wir mussten doch mal nach dem Birnbaum schaun... Auf dem Weg, in irgendeinem Wald, haben wir dann auch wieder mal ein einsames Schlösschen gefunden, dass mal der Familie von Bülow (Loriot) gehört hatte, den Namen hab ich leider schon wieder vergessen. Dieses Schlösschen ist in Stile einer italienischen Villa, mit Säulengängen und einem römischen Garten gebaut, aha...

Ribbeck lebt ausschließlich von dem Fontanegedicht...wir haben aber ein Cafe mit riesigen Birnentorten und leckerer Birnenschorle entdeckt.
Auf dem Weg dorthin waren wir auch noch auf dem Krongut Bornstedt, Kaffee trinken und die benachbarte Kirche umrunden (eindeutig italienisch!) alles sehr schön.
Woran man sich gewöhnen muss, ist das Kopfsteinpflaster, dass leider verhindert hat, dass S. und ich durchgehend Peter Fox hören konnten, ihr CD-Payer im Auto mag kein Kopfsteinpflaster.
Holländisches Viertel, Mittelstaße
Was mir sehr gut gefallen hat, ist das holländische Viertel in Potsdam. Mit diesem Viertel versuchte der König, Holländer,deren Lebensart er sehr schätzte, nach Potsdam zu locken. Und es gibt ein russisches Viertel "Alexandrowka". Hier hat man das Gefühl, mitten in der Stadt auf dem Dorf zu sein, mit Holzhäusern und großen Obstwiesen.




Schloss Babelsberg
Schön war auch der Spaziergang im Park von Schloss Babelsberg. Hier kann man leider nicht ins Schloss, weil es wohl in keinem guten Zustand ist. Der Park ist aber sehr schön und, wie so viele Parks hier, von Herrn von Lenné geplant. Vom Flatowturm aus hat man einen wunderbaren Blick über Potsdam. Die wussten schon warum sie den Turm gerade auf diesen Hügel baut haben. Aber man fragt sich schon, wie es wohl der "normalen" Bevölkerung in früheren Jahrhunderten erging, während die Herrschaften sich ein Schlösschen nach dem anderen in die Landschaft gestellt haben.
Flatow-Turm
Am letzten Tag, im Nieselregen, haben wir dann noch etwas neuere Architektur besichtigt, nämlich den Einsteinturm, eines der wichtigsten expressionstischen Bauwerke! Er steht auf einem Gelände im Wald, auf dem diverse Observatorien verstreut sind, soweit ich verstanden habe, vor allem zu Sonnenbeobachtung, dem Astrophysikalischen Institut. Immerhin erklärt der Pförtner am Tor uns Touris, wie man laufen muss...
Alles in allem fand ich Potsdam sehr schön. S. meint allerdings, es wäre bestimmt noch schöner, wenn es die Potsdamer nicht gäbe... Man wird auch das Gefühl nicht los, dass nach der Wende hier in paar Westlern mit dem Kauf ihrer Häusern, ein echtes Schnäppchen gemacht haben. Es ist wirklich ein Stilsammelsurium vom Feinsten. 
Einsteinturm