Donnerstag, 21. Oktober 2010

Streik!

Bei uns in der Firma wird gestreikt. Nicht in der Firma, in der ich arbeite, sondern bei der Societätsdruckerei. Die Frankfurter Societät wurde in drei Firmen zerschlagen. In die Druckerei mit ca. 400 Mitarbeitern, die Medien GmbH (hier arbeiten z.B. die Redakteure) mit etwa 180 Mitarbeitern und die Holding GmbH (Verwaltung) mit ca. 95 Mitarbeitern. Das hat zunächst erstmal keine großen Auswirkungen für die Beschäftigten, bis auf große Veränderungen in der Mitarbeitervertretung, aber die Medien und die Holding GmbH sollen laut Medienberichten ihre Tarifzugehörigkeit aufgeben, was in den nächsten Jahren durchaus zu großen Veränderungen führen kann. Seit letzten Wochenende gibt es nun in der Druckerei einen Warnstreik, der auch durch die Redakteure unterstützt wird. Es geht vor allem um eine Altersteilzeitregelung, aber natürlich auch um das Problem der Tarifbindung.

Es ist schon schwierig, wenn die Regierung immer wieder darauf hinweist, dass Regelungen, was Lohnentwicklung und Arbeitszeiten betrifft, von den Tarifpartnern geregelt werden sollen, aber immer mehr Betriebe die Tarifbindung verlassen. Das passt für mich nur schwer zusammen und daher sympatisiere ich mit den Streikenden.


Wenn ich im Moment morgens zur Arbeit gehe, komme ich mir fast vor wie ein Streikbrecher, wenn ich an den Streikposten vorbeigehe, aber ich arbeite halt in einer anderen Firma und bin daher außen vor. Wir bekommen nur die Auswirkungen dieses Streiks zu spüren, da unsere Zeitungen nur in Notausgaben gedruckt werden und die Beilagen nicht so gestreut werden können, wie unsere Kunden sie gebucht haben...das führt natürlich zu Mehrarbeit für unsere Kollegen aber auch zu vielen Diskussionen Pro und Contra Streik und Pro und Contra der Gewerkschaften. Aber ich denke, es sind gute Diskussionen, weil man sich mal wieder Gedanken über seine Arbeit macht und die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt.

1 Kommentar:

  1. !!! ja ... die fotos gefallen mir und die du hast eine schwierige problematik angesprochen.
    es wird mit absicht letztlich alles "aufgeweicht", um dinge, die man für unumkehrbar hielt, doch noch umzukehren.
    wehret den anfängen, aber die heuschrecken gewinnen immer ...

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