Donnerstag, 17. Februar 2011

Amtsschimmel

Gestern bin ich aus der Kirche ausgetreten...Dazu muss man zum Amtsgericht, um ein abgestempeltes Formular zu unterschreiben. Übers Internet musste ich erstmal schauen, zu welchem Amtsgericht ich überhaupt gehen musste. Man hat mir aber sehr zügig per Mail meine Fragen hierzu beantwortet!

Gestern morgen um 8.00 Uhr war ich also pünktlich vor Ort (Tipp: Auch so wird man seine Überstunden los...). Die Kasse war natürlich erstmal nicht besetzt und bevor man überhaupt zu einem Sachbearbeiter vorgelassen wird, muss man die Gebühr von 25,- Euro bezahlen...daher ist die Kasse auch direkt neben dem Eingang des Amtsgerichts. Ich weiß nicht mit welchen Menschen die Mitarbeiter auf dem Amtsgericht so zu tun haben, aber irgendwie ist Ihnen die Freundlichkeit etwas abhanden gekommen oder den Mitarbeitern fehlte einfach die erste Tasse Kaffee, egal...ich habe meine 25,- Euro bezahlt und wurde in den 2. Stock verwiesen.

Zunächst musste ich durch eine Schleuse wie sie am Flughafen üblich sind und musste meinen "Leatherman" zurücklassen...
Als ich am angegebenen Büro geklopft hatte, eingetreten war und der dort sitzenden Dame mein Anliegen vorgetragen hatte war die erste Reaktion "Sind wir da überhaupt zuständig?"...kein Kommentar.
Mir wurde dann aber in einem völlig mit Akten überfüllten Büro ein Platz angewiesen und nach anfänglichen Zögern war die Sachbearbeiterin auch recht freundlich zu mir. Ich bekam mein Formular und zog wieder ab.

Interessant finde ich, dass Ämter bei uns in keiner Weise miteinander zu kommunizieren scheinen. Als ich letztes Frühjahr umgezogen bin und mich umgemeldet habe, wurde mir gesagt, dass man dem Finanzamt die Änderung meiner Steuerklasse mitteilen würde und ich 2011 dann automatisch die richtige Steuerkarte erhalten würde. Nun gibt es aber ab diesem Jahr keine Steuerkarten mehr...also ist die Information weder zum Finanzamt noch zu meinem Arbeitgeber gelangt. Ich musste also meine alte Steuerkarte von 2010 bei meinem Arbeitgeber holen, sie zum Finanzant bringen, dort wurde handschriftlich die Steuerklasse geändert und abgestempelt. Dann wieder zurück zum Arbeitgeber. Dieses Spiel wiederholen wir jetzt wegen meines Kirchenaustritts und der Kirchensteuer...(wie gesagt auch so wird man seine Überstunden los).
Die Angst der Bundesbürger vor dem "gläsernen Bürger" ist also völlig unbegründet, denn wenn man nicht dauernd Zettel von Amt A zu Amt B trägt findet überhaupt keine Kommunikation zwischen diesen Ämtern statt! Ich frage mich langsam, wie Polizei und Steuerfahndung zu irgendwelchen Erkenntnissen kommen???

1 Kommentar:

  1. Die stellen einen Antrag zur Erteilung eines Antragsformulars, zur Bestätigung der Richtigkeit des Durchschriftexemplars, dessen Original von der Bezugsbehörde stammt, zum Behuf der Vorlage beim zuständigen Ordnungsamt!

    :-D Arme Otto!

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