Sonntag, 4. April 2010

Tapezieren mit Hindernissen

Zwischen den Jahren hat eine gute Freundin ihren Flur renoviert (der ist klein). Erstmal haben wir die Tapete fetzchenweise von der Wand gekratzt. Dann hat S. zwei Wände und die Decke verputzt und dann haben S. und ich eine Mustertapete (ich würde sie als barock bezeichnen) geklebt. Man musste um zwei Türen um alle Ecken (sonst passt das Muster nicht mehr) und um einen Gaszähler in einer Ecke mit Rohren herumtapezieren. Für die letzte Bahn habe ich daher 1/2 Stunde gebraucht. Aber, wir waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden!

Nun stand also das Arbeitszimmer auf dem Plan. Ich hatte mich seelisch und moralisch auf Tapeten abreißen (hatten wir neulich schon angefangen) und Mustertapete tapezieren eingestellt.
Als wir endlich die Tapete runter hatten fiel S. ein, dass wir jetzt aber zuerst die Decke streichen müssen. Das kann sie nicht leiden und ich auch nicht!!!
Aber gut, wir haben also alles abgedeckt und die Decke gestrichen. Nach fünf Minuten war meine Brille und überhaupt der ganze Kerl besprenkelt und mein Genick und der Arm taten weh. Aber was solls, die Decke war dann endlich gestrichen.
Dann holte ich die Tapete. S. fragte: "Willst du jetzt noch anfangen?" Ich: "Klar bis halb sieben hab ich Zeit. Dann muss ich fahren, damit ich vor dem Tatort noch duschen kann."
Also haben wir die erste Bahn geklebt. Es musste natürlich gleich eine Tür eines Wandschranks ausgeschnitten werden. Und dann begann unser Problem!
Das Tapetenmuster besteht aus lilanen kleinen Kringeln auf lilanem Grund. Ich konnte auf der Leiter das Muster kaum erkennen, weil die Kringel auch noch leicht glänzen. Wir suchten den Ansatz. Nachdem wir ihn an der Wand nicht finden konnten, nahmen wir uns zwei Tapetenrollen, krochen im Wohnzimmer auf dem Boden rum und suchten die passende Stelle, damit alle Kringel zusammenpassen. Es fand sich aber keine! Wir schoben hoch und runter. Immer rief eine: "Bei mir passts" Nur damit die andere direkt eine Stelle zeigte, wo es nicht passte. Wir waren sehr frustriert!
Ich kam dann auf die glorreiche Idee, mal auf der Verpackung zu schauen. Da stand "Ansatzfrei" . Wir waren nicht hundertprozentig sicher, ob es das bedeutete was wir befürchteten, aber nach unserer erfolglosen Suche gab es ja nicht viele Interpretationsmöglichkeiten.
S. war so frustriert, dass sie die erste geklebte Bahn sofort wieder von der Wand reißen wollte. "Da sieht man doch jede Bahn! Wie furchtbar." Ich habe die zweite Bahn dann doch fertig geklebt. S.: "Wie kannst du das jetzt noch machen, ich bin völlig frustriert!" Aber ich sagte sie solle sich den Stoß noch mal anschauen, wenn beide Bahnen trocken sind, vielleicht sieht man es ja doch nicht so arg.

Allerdings, meine Prognose: Die Bahnen kommen ab, die Tapete in den Keller und wir starten die Aktion mit anderer Tapete nächste Woche neu...

3 Kommentare:

  1. Schön üben, bitte! Im Sommer kannst du dich dann bei uns austoben. *frechgrins*

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  2. Das mach ich gerne! Ihr habt da auf jeden Fall noch was gut!

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  3. um himmels willen. renovieren ist das letzte. gut, dass meine frau und ich den gleichen geschmack haben: rauhfaser, weiß.

    um ein wenig anzugeben: decke streichen kann ich, wenn ich auf einem umgedrehten bierkasten stehe :-)

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