Die Beschilderung nach Frankfurt endet im Feld zwischen Kriftel und Zeilsheim. Ab da ist man seinen Eingebungen ausgeliefert. Und ich bin prompt in Sindlingen gelandet und musste die "romantische" Farbenstraße um das Gelände der früheren Farbwerke Höchst fahren. In Höchst fuhr ich dann an den Main und beschloss nicht nur ins Gallus zu fahren sondern in die Frankfurter Innenstadt. Da war ich noch nie mit dem Fahrrad!
Am Main in Griesheim steht eine riesige Magnolie, die gerade wunderbar blüht, überall saßen oder lagen die Menschen am Mainufer herum und genossen die Wärme. Durch Griesheim fuhr ich dann ein Stück am Main entlang, wo ich als Kind immer gespielt habe und die Zeit verbracht habe, wenn ich den Kindergarten geschwänzt habe. Dort wurden am Ufer früher samstags immer die Autos gewaschen (nicht unsere, aber viele), heute undenkbar.
Im Gutleutviertel muss man wieder Weg vom Fluss, da hier ein Hafen ist um den man herumfahren muss. Dann kommt das schicke Neubaugebiet mit schicken Menschen in schicken Cafés. Überall sitzen, liegen Menschen gehen spazieren, spielen mit Ihren Kindern und Hunden. Das war wunderbar hier entlang zu fahren.
Am Eisernen Steg bin ich dann Richtung Innenstadt abgebogen und habe mir in der Kleinmarkthalle am Stand der Frau Schreiber (da muss man in einer langen Schlange warten! Und alle, die fremd in Frankfurt sind murmeln beim Vorbeigehen "Gibts hier was umsonst?") warme Gelbwurst und Brötchen zum Frühstück gegönnt. Die Wurst wird abgewogen und in ein Papierchen eingewickelt bevor man sie bekommt. Und die Damen hinter der winzigen Theke sind allerliebst. Dann bin ich noch ein bisschen auf der Zeil gebummelt und hab mich dann auf den Weg endlich ins Gallusviertel gemacht...
Der Fahrradweg führt vorbei an der Hellerhofsiedlung. Ein schönes Beispiel für das Bauen des "Neuen Frankfurt" von Ernst May. Zum Leidwesen eines Kollegen lieben meine Kollegin S. und ich diese Bauhaussiedlung und wir gehen dort gerne in der Mittagspause spazieren. Um dann wieder den auf meiner Karte angegebenen (1:50.000) Weg zu finden muss man sich vollends auf seine Intuition verlassen. Weil ausgeschildert ist nix und die Wege sind versteckt hinter Garagen in Sackgassen. Nach einer kleinen Runde im Viertel wurde ich aber fündig und war zu meinem Erstaunen plötzlich schon an der Schmidtstraße. Dann geht es immer zwischen Schrebergärten und Bahn bis fast nach Nied auch da bin ich meiner Intuition gefolgt und tatsächlich, nachdem ich einfach einen Fußweg durch einige Häuserblocks genommen habe an der Bahnschranke und dann am Bahnhof gelandet. Dann gings weiter durch Höchst.
Dort hatte ich dann am Zebrastreifen meine Begegnung. Ich schaute in das Auto, das neben mir stand und entdeckte meinen Kollegen, das "Wolferl" ein Techniker, der jetzt in einer Geschäftsstelle arbeitet und wir telefonieren nur noch ab und zu miteinander (wenn er mal wieder eine Frage hat). Scheibe runter und ein kurzes "Wie gehts dir?" "Gut, und dir?" "Auch gut!" Dann fuhren wir beide weiter.
Ich wieder ein Stück die Farbenstraße lang, dann nach Zeilsheim. Irgendwo sollte ich dann links abbiegen, aber wo? Kein Schild in Sicht. Also wieder eine Eingebung. Irgendwann beschloss ich links abzubiegen und schon war auch die Kirche zu sehen an der ich laut Karte vorbei musste. Im Feld war dann wieder der letzte Kilometer nach Kriftel ausgeschildert! Gemein ist, dass die letzten paar hundert Meter, bis zu meiner Wohnung leicht bergauf gehen, dass hätte man sich doch sparen können!
So hab ich heute eine schöne Fahrradtour (41km) gemacht bei super Wetter und ohne Kamera. Die ist in Bayern. Macht nix, sonst hätte ich bestimmt ne Stunde länger für die Strecke gbraucht...
Soso. Und heute gibt's dann Fahrradtour nach Hassloch, oder? :-)
AntwortenLöschenSehr geehrte Frau Dinktoc,
AntwortenLöschenich glaube dafür bin ich zu faul! Ich werde das Auto nehmen.
Manchmal gibt es kürzere Wege.
AntwortenLöschenSchöner Beitrag, ich habe ihn mal auf dem Frankfurter Fahrradsommer gewürdigt ;-)
AntwortenLöschenich hasse fahrradfahren.
AntwortenLöschendie fotos sind gut!!!
:-D